Einen Großteil unserer Lebenszeit verbringen wir mit unseren Kolleg*innen auf der Arbeit. Ein gutes Miteinander ist für unsere berufliche Zufriedenheit sowie psychische Gesundheit daher sehr wichtig. Durch eine hohe Arbeitsbelastung und / oder stressige Phasen kommt es jedoch auch im besten Team mal zu Missverständnissen und Konflikten. Hin und wieder fallen Worte, die schließlich nicht so leicht zurückzunehmen sind. Denn durch eine falsche Ausdrucksweise können Verletzungen bei unserem Gegenüber entstehen.
Folglich werden Beziehungen belastet, das gesamte Betriebsklima wird gestört und die eigene Leistungsfähigkeit sowie Zufriedenheit werden beeinträchtigt.
Daher ist es wichtig, eine wertschätzende Kommunikation im Unternehmen zu implementieren. Eine Sprache, von der alle Mitarbeiter*innen profitieren und durch die Konflikte vermieden werden können.
Was ist das Konzept hinter der wertschätzenden Kommunikation?
Sie basiert auf einer Methode, die von dem amerikanischen Psychologen Dr. Marshall Rosenberg entwickelt wurde: Die Gewaltfreie Kommunikation (GFK) zur Kommunikations- und Konfliktlösung. Aufgrund seiner jüdischen Religionszugehörigkeit war seine Kindheit geprägt von gewaltvoller Sprache und körperlicher Gewalt.
Später beschäftigte erst sich daher mit Fragen, wie:
- Warum verletzen sich Menschen gegenseitig?
- Was lässt sie gewalttätig werden?
- Wie kann man unter schwierigen Umständen mitfühlend bleiben?
- Welche Wahlmöglichkeiten gib es abseits von Hass und Gewalt?
Sein Ansatz gibt Antworten auf diese Fragen.
Die Grundannahmen von Rosenberg
- Jeder Mensch möchte seine Bedürfnisse erfüllt sehen und stimmt sein Verhalten darauf ab
- Die eigenen Bedürfnisse sind genauso wichtig wie die der anderen
- Menschen tragen gerne zum Wohle anderer bei, wenn sie es freiwillig tun
- Jede Form von Vorwurf, Angriff und Urteil ist Ausdruck unerfüllter Bedürfnisse
- Menschen handeln nicht GEGEN Andere, sondern FÜR ihre Bedürfnisse
Rosenberg beschreibt innerhalb von vier Schritten den Weg hin zu einer wertschätzenden Kommunikation.
Beobachtung: Was ist der Auslöser für diese Situation? Hier wird nur beobachtet und nicht interpretiert.
Gefühl: Was fühle ich? Und wie und wo merke ich das in meinem Körper?
Bedürfnis: Was brauche ich im Hier und Jetzt? Welches Bedürfnis ist erfüllt? Welches unterfüllt?
Bitte: Ganz klar und konkret formulieren, was ich möchte.
Die Integration von Rosenbergs Annahmen wird Ihnen mit ein wenig Übung eine gewaltfreie, friedliche und wertschätzende Kommunikation mit Ihren Mitmenschen ermöglichen.